ein side-bord von zwei metern
überschreitet 120 platten zu bearbeiten, denn es ist ja auch dann entsprechend
lang und bei 18 metern länge brauchen wir mehr als 240 platten sperrholz, was
wir hier nur noch als einen lehrreichen ausflug in die möglichkeiten
betrachten, vielleicht bei entsprechendem Sponsoring mal durchziehen. Hier soll
es um einen Bausatz gehen, der noch unter 60 Platten bleibt aber dennoch
Stehhöhe dort hat, wo man sie braucht, im Mittschiff, und, zu den Bugenden über
den Kojen auf 1,5mtr abflacht, also...
einer
Seafly (gerade mal doppelt so groß wie unsere Machbarkeitsstudie)
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vier PLL lang (Plattenlänge mal vier plus Ruder =10mtr)
-
und drei PLB breit (Plattenbreite mal drei plus Schaum =
4mtr)
-
hochkant zur not noch trailerbar
-
-
mit schlupf-Kojen (im Ausleger unter den frei-Sitzen),
-
zwei sitzhohen doppel-Kojen (in den langen Rumpfenden),
-
mit Stehhöhe unter dem festem Auftriebsdach.
-
sowie Stehhöhe in der Pantry (siehe Foto unten)
Aus dem
Materialaufwand von 60 Platten werden natürlich mehr als 60 Teile geschnitten,
aber nicht kampflos, zB die bugstreifen im sinnvollen verhältnis (hier jeweils
1/3 PLB) konstruieren. Dann kann man sie leicht zusammenfassen, und, der bug
besteht dann nicht aus fünf (oder sechs, je nach freibordhöhe), sondern nur
noch aus ein oder zwei teilen, was die montage extrem vereinfacht:
der erste streifen ist der im wasser liegende, und, man kann hier gut die hinausgezogene volumenbreite (von wegen stampfdämpfung) erahnen, dem allerdings direkt in der wasserlinie ein schmaler abkanter folgt,... der dritte ist dann praktisch schon sidebord-höhe-gewinner... und das zusammennähen ist zwanglos und einfach (erst schlaufen, dann sukzessive zusammenziehen):
da kann sich nix verschieben, denn die streifen
werden nur zusammengezogen und bilden spielerisch ein formstabiles
montage-element... und, man staune, eines von nur vier entlang der wasserlinie,
die auf der ganzen bootslänge (von zehn metern = vier platten) hintereinander
montiert werden müssen.
neben der Materialoptimierung spart
Vereinfachung Montagezeit, ist schließlich Werftzeit und seafly verfolgt noch
immer das hundert-stunden-konzept, damit sogar die zehn-meter-yacht nur einen
teil und nicht ein vielfaches von hundert tausend kostet wird, aber...
vergessen wir nicht, dass trotz aller
Optimierungen eine innen- und aussen-Haut zusammengesetzt werden muss (damit
der wertvolle Zwischenraum für unseren Reserveauftrieb entstehen kann)
das Kielholz justiert und fixiert innen- und
aussen-Haut, bzw gibt jeden Stoß immer an ALLE Teile weiter und wird kielseitig
mit alu-u-profil, fendergummi oder einfacherweise wenigstens mit
aufgeschnittenem Wasserschlauch als Rammschutz gefahren.
mittelgang und sitz-schlaf-ebene schaumseitig
und man ahne die vielen kdm reserveauftrieb bis zur aussenhaut.
Noch eine interessante Zahl ist das Gewicht dieser doppelwandigen Bauweise: 1dm (10cm) Rumpf-Länge wiegt montiert und ausgeschäumt aber noch unlackiert 6kg und hat jeweils etwa 60qdm innen- und aussen-Fläche, bedeutet:
Würde man aussen 1 mm Lack und innen 1/3 mm auftragen, macht knapp 1Ltr/dm-bootslänge = 10Ltr/mtr = 100Ltr/10mtr Lack-Haut (oder das doppelte, wer es sich leisten kann), dann wäre das Gewicht noch immer unter 8kg/dm = 80kg/mtr = 0,8t/10mtr .....plus der Häfte noch mal für den Ausleger, was unserem bescheidenen Fahrtenboot schon sportliche Qualitäten verleihen wird.
In den Proportionen der kleinen seafly werden
hier etwa 70qmtr Segel gefahren (auch dies ist erstaunlich: 7qmtr/100kg sind
Surfbrettdimensionen), und verlangen hierfür im Wasser 3.5qmtr Lateralfläche
(„das“ Zwanzigstel der medialen Differenz):
Lateralfläche,
die wegen ihrer Profilform dynamische - Luv- und deshalb bei Fahrt noch höhere
Lateral-Kräfte entwickelt und das Schwert entlastet oder meist ersetzt, will
man nicht all zu hoch an den Wind, sondern auf großem Bogen lieber schneller
sein. (akademische Anmerkung: wir müssen jedoch keine Racer-Fragen diskutieren,
die den Auftrieb ausreizen, sondern nur in optimierter Fahrtensegler-Manier
fragen, ob wir von störenden Einflüssen soweit wegbleiben können, dass gute
Segel-Eigenschaften antworten, und, stets differente Druckverhältnisse
überlassen hier nix dem Zufall und formen ein ruhiges Strömungsbild.
Indifferente
Druckverhältnisse entstehen an Geraden und schaffen ihr eigenes Wellenbild
einschließlich Turbulenzen und Strömungsabrisse einer Auenlandschaft gleich.
Deshalb darf keine einzige Unterwasser-Linie eine Gerade haben.) Das
Unterwasser-Profil der Seafly verdanken wir den Freiheitsgraden des Materials
und keinem aufwendigen Schleifen oder Fräsen. Schon die kleine seafly hat das
längs- und quer-Biegen zur Maserung genutzt, dann im Schwert und Ruder
sphärische Durchwölbung (1cm/dm) erzeugen können. Hier wird ein vierter
Freiheitsgrad genutzt, die Torsion und deren Drehrichtungs-Wechsel, so uns in
der Kombination konvexe und konkave Formen beim Zusammenbau spielerisch in die
Hände fallen.
Keine Frage, dass alle Seetüchtigkeitsargumente
auch beim „zehner“ ihre konsequente Verwirklichung finden, so auch diese seafly
im Havariefall UNS retten wird, und nicht umgekehrt, aber...
mag sich der Skipper für Seetüchtigkeit entscheiden, so wird er von der eigenen Crew in der Bootsentscheidung überstimmt, wenn die Werft keine schöne Pantry bauen kann – hier unsere Ausführung, ganz im Geiste seafly´s Prämisse, auf´s wesentliche reduzierter Besonderheiten
hier ist ein mehrfach unterteilter 2.5m-Schapp und ein ebenso breiter Gläserschrank rund ums Fenster gebaut (ps, solche Lichteintrittsflächen befinden sich in jedem Schott). Dazwischen eine Zweieinhalbmeter-Arbeitsplatte mit ausgewachsener Spüle und Kochstelle. Links schließt die Feuchtraumzelle an und rechts der Pantry befindet sich eine 120ltr Kühlbox auf Absorberbasis mit Energie-Null-Bilanz (ansaugendes Wasser verdunstet) und gegenüber der Pantry eine Sitzgelegenheit (inklusive beidseitiger Müllschapps) mit Tischchen, sinnvollste Verwendung der Motorabdeckung.
Eine Stehhöhe von knapp 190cm verlangt . . .
schiffsmittig in der Pantry eine side-board-höhe
von 1 ¾ PLB (und in der „stufe“ aufs pantry-dach montiere man eine kleine
plexiverglasung, damit der smutje jederzeit einen blick vor- oder achteraus
werfen kann....)
und lässt die decks-linie über den „penn-kisten“
langsam (6cm pro mtr = -30cm an den Bugenden)
auf 1 ½ PLB abfallen
(ps: sorry wegen der enge in unserer
„Werkstatt“) und hat im
Schlafschottvorraum noch knapp 170cm oder wer
braucht schon Stehhöhe über dem bett?
In vier Stufen ist man auf Höhe Steuerstand (und
kann noch im sitzen Querschiff über die 190er-Pantry schauen).
ff
für Jene, die hier nur Anregungen für ihr
eigenes Projekt suchen, konstruktive Details:
die Innenhaut ist von „Kante zu Kante“ jeweils
Materialbreite-genau (PLB=Plattenbreite=122cm plus Fußgang und Dachwölbung =
188cm in der Pantry schiffsmittig in Stehhöhe gezogen, am Schlafschotteingang
schon auf 165cm Höhe gestaucht, also, unter harmonischen Deckslinien
verschieden hohe Schotts).
Im kurzen Luv-Rumpf haben zwei geräumige
„Hundekojen“ mit noch 95cm Sitzhöhe, 122er-materialbreite und ausreichender
Liegelänge fürs Herrchen oder für solche Skipper Platz, die große Freunde in
ihren beiden drei Meter langen Doppelkojenschotts führen.
Bevor man „seine“ Linien zeichnet fertigt man
sich ein „Kurvenlineal“ aus dem zu verwendenden Material und gibt diesem eine 12-er
Teilung (damit kann man halbe, drittel, viertel,.... und deren noch
verwendbaren Abfälle planen und macht zwischen jedes Zwölftel ein Bohrloch (als
Schablone) für die Nähstiche, die dann immer aufgehen...),
also ein Planung(-und- Experimentier)-Raster von
122/12 (metrische Platten 125/12) und verwendet keine anderen Maße (psst:
vielleicht im copy-shop Hartpapier in mm „Materialplatten“ schneiden lassen,
was später cm werden sollen und vorher/parallel Modellmusterbau/-planung machen
und alles sieht aus wie hier fragmentarisch gezeigt,... und man kann
Ausdehnungen und Abfälle besser planen oder seinen drei-Plattenriss auf zwei
beschränken, wie hier).
Bei der Stufen-Höhe zwischen Rumpf- und
Brüggenlevel habe ich gemogelt und ein halbes Viertel verwendet, was die
Nähstiche etwas aus dem Raster bringt (aber ich wollte bequeme Stufen) und die
innere Schiffsbreite geht auch nicht genau auf, da lag mir halt an jedem cm,
(apropos Breite, hier plus 30cm Schaumstärke auf etwa 396cm..., denn festhalten
muss man nur die Innerein und die drübergezogene Haut macht das Endmaß) , also:
nur die inneren Wände werden am Spantenriss
vernäht und die Außenhaut längsseits an der side-board-Oberkante und am Kiel
angeheftet, so sich deren Biegung allein nur durch das Ausschäumen ergibt bzw
auf das endgültige Maß aufblasen wird, daher Außenmaße nur im halben
Dezimeter-Bereich (Ausschäumstärke) wägbar, die sich auf den Innenbereich im
halben Zentimeter-Bereich (Materialstärke-genau) abstützen wird, es wird aber
millimetergenau gezeichnet. Die hohe Biegefreiheit verlangt dann erst im
Unterwasserbereich zu schäumen, wo der verdrängte Auftrieb gebraucht wird und
sich die side-boards dann schön stramm ziehen und den wenigsten Schaum
aufnehmen können, den man gerade nur zum durchkentern braucht....
Die mittige Trittfläche wird in die Sitz- und
Liegefläche eingeschnitten (deshalb ist´s innen höher als 122cm) aber sie liegt
nicht unter nN also über mindestens 8qdm Schaumfläche, verdrängt pro Meter
Rumpflänge 80Kg, auf zehn Meter 800Kg, also das leere Eigengewicht, so man ohne
Lenzpumpe wenigstens das unbeladene Boot lenzen kann oder hereinfallendes
Ungewitter verschlafen werden darf.... und das beladene Boot hat pro Tonne
nicht mehr als 10cm Wasser in der Bilge, =1cm/100kg, was aber noch leergefahren
werden kann.
Pinnensteuerung funktioniert natürlich nicht
mehr (bei einem großen Boot) und man legt seine Ruderseile auf ein Steuerrad, wobei
sich für den Steuerstand (siehe Skizze oben, am Steuerstand basteln wir derzeit
noch) das herausgezogene mittlere „Tischbein“ gut für die Ruderradaufnahme
eignet, vielleicht noch versehen mit Kompass, Gas- und Schalthebel..... oder
eignet es sich gut, dass auch der Steuermann immer mit der Crew am Tisch sitzt?
(nennen wir sie „seafly-fam-ily“...) Egal, denn wenn die Segel getrimmt sind,
steuert sich eine Seafly eh allein, und man wird nur für ein kurzes
Ausweichmanöver ins Steuer greifen.
Sinnentsprechendes (in Armlänge erreichbar) gilt für die
kipp-mast-talje, die nicht mehr außen geführt werden sollte, sondern im
fortdauernden Zugriff über die Niedergänge geht und (leider) eine gute
handbreit Eintrittshöhe wegnimmt und man freut sich vielleicht nur bei
Starkwind und Sauwetter über die kleineren Rumpföffnungen.... Auch egal, wenn
alle (!) Steuerelemente im Radius einer Armlänge erreichbar bleiben und
nirgends Vorschoter oder sonstwie wichtige Leute rumturnen müssen. Alle?
Sogar Tretbootantrieb-Pedale hätten unter dem
Steuerrad platz, da die Steuerrad-Lageraufnahme diagonal gehalten wird und auf
einer einzigen Welle könnte man den Abtrieb direkt unter die über-stabil
gehaltene Mastaufnahme schicken. Die Mastaufnahme-Teile sind stabiler gehalten
und gehen von unten nach oben durchs ganze Boot, sind quer mit allen Teilen
verbunden und sollen im unteren Bereich auch einen größeren Außenborder tragen
können oder eben das Paddelrad und über der Mitte, auf Greifhöhe „die“ drei
Klampen (segel-grob- und -fein-Trimm und Mast-Talje). Die Rumpföffnung zur
Wasseroberfläche wird gleich eine Plattenbreite lang gehalten und kann mit ein
oder zwei gepolsterten Sitzklappen versehen werden, die man auch von unten
öffnen kann,... sollte man mal ohne Badeleiter über Bord gegangen sein oder von
der anderen Seite eine ergonomische Öffnung vermissen, weil mal das Chemieklo
voll ist.
Direkt hinter der unteren Leekante (Spantenriß
oben jeweils links oder Pantry-Foto, das tiefste Schapp) und dem Trittgang wird
gleich ein Batterieschapp durchs Boot gezogen und in jedem Schott können vier
Lkw-Batterien gefahren werden, pro Schott 500Ah (Solarpaneel? Elektroantrieb?).
Dieser Ballast-Ort hilft dem sofortigen Wiederaufrichten nach einer
Durchkenterung und fixierter Ballast darf nicht zum „Ausreiten“ in den
Ausleger, wo wir allenfalls unser Trinkwasser im halben Tonnenbereich fahren
können, denn von solchem Ballast könnte man sich ggf durch top-Ablauf
automatisch entledigen: der Ausleger muss für das Wiederaufrichten eben
leichter sein!
Apropos Trinkwasser: die pantry-Dach-Fläche von
etwa 3qmtr wird als Zisterne genutzt (wer will schon jenes Wasser tanken, das
er nicht kennt oder Fahrtensegler kommen oft monatelang in keinem Hafen vorbei
und manche fahren nur wilde Strände an...), und nicht jeder hat einen
water-maker und deshalb hat der Bausatz an der oberen Leekante ein unsichtbares
Regenauffangrohr, deren Ventile und Aktivkohle-Filterschächte aus der Pantry
gewartet werden können und das Trinkwasser werden wir versuchsweise mal in den
Sitzlehnen des Auslegerbereiches fahren (erhöhen die Segeltragekräfte), denn so
hoch gehalten erhalten sie den hydrostatischen Druck, sich ohne Pumpe das
Kaffeewasser zu schöpfen....
die Lehrmeinung will uns sagen, dass
Seetüchtigkeit ein Kompromiss zwischen den Phänomenen sei, aber für das
jahrhundertealte Proa-Konzept bleibt sie ein Optimum, das auch für moderne
Ansprüche die jeweilige Antwort parat hat, gerade weil die Asymmetrie einer
Proa bei jeder Konstruktionsfrage auf den einzig richtigen Ort zeigt, und,
drumrum fügen sich die Linien einfach nur den Kräften. Was können Sie jetzt
tun, dass solche Ideen lebendig bleiben?
Aktualisiert im sept 02, es geht natürlich
weiter... und die ersten Kopien können gemacht werden, wem diese Linien
gefallen oder ordern Sie gleich unseren Musterbau oder sponsern viel- äh
ganz-leicht unseren ersten Atlantik-Ritt....... und inspirierte Nachahmer mögen
uns doch Fotos ihrer Ausführung schicken, bitte.
gggg (ganzgroßergrußgerald)