Das ist kein Witz. Die archaisch
anmutende Seafly wird von einer ungewöhnlich modernen Software unterstützt, die
auf jedem Schiff gute Dienste leisten würde: Es gibt doch eine Synthese aus
Kompass- und Windfahnensteuerung, die...
Seafly-Software mit Option
Autopilot
Im Schiffs-Engeneering werden
Messungen gemacht, die eine präzise Aussage über
Stärken und Schwächen eines Fahrzeuges
erlauben. Es ist seemännische Pflicht und keine unternehmensphilosophische
Frage, dieses Polardiagramm bewusst zu machen.
Bei der ersten Nebelfahrt wird der
Informatiker an Bord kurzerhand alle Messdaten verwenden, um wieder in den
Hafen zu kommen: Das Resultat ist ein Navigationsprogramm
auf der Basis der Freiheitsgrade Ihres Schiffes.
Optional, also wenn Sie wollen, agiert es auf der Basis Ihrer persönlichen
Vorlieben oder Anforderungen: Von Ruhe im Fahrzeug zum schlafen oder kochen
oder Sie wollen einfach nur das Rigg schonen... bis zum 101%-igen Ausreizen
ihrer Möglichkeiten.
Das ist der Dritte im Bunde: die
eigenen Freiheiten, sozusagen die technischen Möglichkeiten. Es vereinen sich:
Kompasssteuerung und
Windfahnensteuerung innerhalb der
schiffsindividuellen Möglichkeiten.
Hinzu kommt ferner die
Selbstoptimierung, was mit dem letzten Prozentpunkt über Hundert ausgedrückt
werden sollte, doch alles mal von vorne:
Entstehungsmotiv: Im Windkanal
oder Wassertank sind leider keine linear hochrechenbare Erfahrungen machbar.
Warum?. Funktionalitäten der Oberfläche wachsen quadratisch, die der Körper
kubisch und die entwickelten Kräfte sind noch einmal überproportional von der
Geschwindigkeit abhängig, wirken gar zurück auf ihre Verursacher oder
verschieben Haftreibungsübergänge und machen jeden Turbulenzübergang unwägbar
und Reynoldszahlen zur Theorie.
Deshalb haben wir unser Messlabor mobil gemacht und mitgeführt.
Das Schiff wird unter realen Bedingungen fortlaufend zum Preis einer Disk pro
Tag gemessen, ein vollautomatisches Logbuch oder der Fahrtenschreiber für
Skipper, könnte man sagen. Es entstehen unter verschiedenen Wellen und
Windbedingungen Kennlinien und für jeden Turn ein Fahrtenschreiberblatt auf
Disk, das lückenlos jeden Strategiefehler auch im Nachhinein zu untersuchen
erlaubt, Disk mitnehmen, Reproduktionssoftware auf dem Heimrechner. Man kann
mit der Disk all das machen, was man auch mit einem Fahrtenschreiberblatt
machen kann: auswerten. Oben rechts in der Anzeige sehen Sie, dass noch 48
Stunden Logbuch Platz haben. Das nächste Frühstück kann also lang werden, bevor
Sie eine neue Disk einschieben müssen...
Der Software ist es gleichgültig,
ob Sie nur aktuell die Daten nutzen, die alten Daten ständig überschreiben oder
Ihre Erlebnisse archivieren.
Wir scheuten auch keine 2000km
Trailerpfad, um wenigstens bei warmem Wetter das Sturm-Verhalten in hoher
Dünung oder vor Brechern zu testen, ..oder verschiedene Segel gegeneinander
abzuwägen (wenn sie annähernd gleiche Segelfläche hatten). Es wird neben Verbesserungen auch unvoreingenommen Verschlechterungen
anzeigen, will sagen, dass auch das in
ständigem Gebrauch befindliche Schiff die fortdauernde Messdatenerfassung
verlangt. Sie werden künftig selbst entscheiden, wie gut oder schlecht etwas
funktioniert, ob das neue Segel wirklich besser ist. Auch schleichende und
deshalb kaum merkbare Veränderungen am Schiff werden schonungslos zur Anzeige
gebracht, bzw. bewusst gemacht.
Gemessen (und immer gleich
gespeichert) wird relativ zum Schiff: Windrichtung und Stärke, Log und Abdrift
(relativ gemessen und absolut via GPS-Daten zurückgerechnet). Die sich hierbei
verdichtende Datenmenge führt zu der Kennlinie
aus Maximalwerten, die gelbe Kennlinie. (nix sehen? monitor hell stellen...)
Die Maximalwerte entstehen beim segeln/Austasten
der schiffsindividuellen Freiheitsgrade. Das sieht aus wie ein Schmetterling,
der in den Wind fliegen will und bei schwereren Booten wie ein Apfel, der
seinem Stiel in den Wind stellt. Es entsteht ein Online-Vergleich, also die
Aussage über den aktuellen Wirkungsgrad. Die Software wägt gleichzeitig innerhalb der zwischenzeitlich
ersegelten Freiheitsgrade des Schiffes alternative Schläge ab und fordert ggf. zum Manöver auf
oder weckt die Crew mit der Manöverforderung. Optional kann sie bestimmte
Manöver meiden oder vor diesen warnen.
1) Aktueller Wirkungsgrad, ob wir auf diesem Kurs bei gleichem Wind schon mal schneller oder
langsamer waren, also was bringt die gerade veränderte Vorrichtung/ das neue
Segel/ andere Ruder/ der neue Steuermann…aber auch, ob durch Veränderungen wie
Unterwasserbewuchs Fahrleistungs-Mängel entstanden sind, im allgemeinen einfach
nur ein aktuelles Konditionsbild. Hier haben wir gerade ein Sternchen bekommen
für ein neues Maximum auf diesem Windkurs. Wir sind also 101%ig gefahren. Ein
solcher „Orden“ wird immer mit einem „Ping“ ausgegeben und er wird fortan als
„Maß der Dinge“ gelten.
2) Strategie, es führte aber auch mit einem einzigen Blick zum theoretischem
Wissen des jeweils besseren Kurses (des höheren Zielgewinnes zum GPS-Ziel) und
erzeugt eine Kurs –Legen -Empfehlung innerhalb der Freiheiten des Fahrzeuges,
die entweder...
über drei LED (Bb - Kurshalten - Stb /
Blinken für Manöver) oder wie hier mit PAL-Display graphisch online angezeigt
oder direkt auf Servos geleitet werden kann: Autopilot, optional mit Piepser für Manöver. (servos brauchen energie !!! und sie sollten natürlich kein schiff mit autopilot steuern, welches permanent gieren will...)
Weitere Optionen sind
Einstellungen der Anzeige: Nicht jeder wünscht die Sicht aus der Luvkante
(obwohl jeder mit dem Rücken zum Wind sitzt) und will das Schiff auch auf dem
Bildschirm nach vorne fahren sehen, Ausblenden diverser Anzeigen (die auf Ihrem
GPS ja auch noch vorhanden sind) oder verändern der Farb-Darstellung und eine
Automatik hierfür bei Nachtfahrten.
Ferner optional ist ein
Joystickanschluß zum Sehen der Segelgeometrie bei anderem Kurs oder anderer
Geschwindigkeit, resultierend aus dem sich dann ändernden Wind-Dreieck. Der Navigator muss da nix mehr rechnen und kann dem Vorschoter sagen, was auf ihn zukommt, wenn jetzt
der Steuermann Ruder legt. Alles prozessbestimmende resultiert aus dem
angeschlossenen GPS und den Sensoren in Wind und Wasser... aber auch aus der
Kennlinie, die prinzipiell auf der Disk desjenigen abgespeichert ist, der
gerade Rudergänger ist oder man ignoriert letzteres und fährt nur mit einer
Disk, um sich dem Vergleich mit den Möglichkeiten des Schiffes zu stellen.
Realisiert haben wir dies mit
einem Mikrokontroller (Sensoren -Aufbereitung für RS232) und einem erprobten
68k Einplatinen-Bord (St-Omikron) für weniger als 500mark inkl. GPS: Die Segel-
und Ruderstellung lasst sich (zum Aufstoppen der Servos) via mouse_x und
mouse_y ohne weitere Kosten hardwareunterstützt und selbstjustierend präsent
halten und mit der Theorie vergleichen.
Bei Gelegenheit werden wir dies in
Segel und Maststellung umbauen, denn das Ruder kann durch Mast-Trimm (bei einer
Seafly) mit besserem Wirkungsrad ersetzt werden. Was wir in den Anfängen nur
hoffen konnten = windrichtungsstabiler Kurs ohne Gieren. Eine Seafly kann
damit auch ohne Crew Manöver fahren. Und zum testen stehe jedes andere Schiff
an, wie man hier der vollautomatischen Befreiung aus dem Aufschießer entnehmen
kann:
..ES wird beim Drehen optimal back halten und
weiß im voraus, bei welchem Kurs die Segel dichtgeholt werden müssen.
Zu unserer Freude ermittelt die
Software exakt Kurs und Länge des Streckbuges oder optimiert fortlaufend bei
sich drehenden Winden; zur Vermeidung panischer oder frühzeitiger
Unterbrechungen des Holebuges. Mehr noch, hat am Ende nicht nur jede
Windgeschwindigkeit, sondern jeder Rudergänger seine eigene Kennlinie (manche
halten sich besser am Wind, wo andere im Aufschießer enden oder Sie wollen
lieber den größeren Bogen als die Halse fahren) und die selbstlernende Software
empfiehlt auch hier die optimalen Wegpunkte. ..oder man unterscheidet zwischen
sportlich- (dichter-holen, mit Fingerspitzengefühl, weil es auch schnell in
Widerstandssegeln übergeht) und gemütlicher Fahrweise und bekommt auch hier den
optimalen Kurs angeraten ohne dass die Softwaredatenbank der Ruderfrau das
Fahrverhalten vom Mann aufzwingen will. ..was eigentlich nur für verschiedenen
Freiheitsspielarten des Segel, Riggs und verschiedener Ruderanlagen (bzw. deren
Lateralplan) gedacht war.
Herausragendes Argument dieser
Steuerung: man wird selten auf Limit fahren wollen, kann
eigenen Grundsätzen folgend zum Beispiel stur auf 80% fahren und dabei das Rigg
schonen oder in der Nacht via Autopilot nur auf 35% einstellen. Dynamische
Stabilität, die nix kaputtmacht.
Erfahrene Skipper wissen, dass
längst eine Alternative zur
Windfahnensteuerung einerseits und zur Kompasssteuerung andererseits fällig war, als seien Segelboote mit ihren sehr persönlichen
Eigenschaften von den Informatikern übersehen worden. Die Aufmerksamen unter
uns haben gesehen, dass selbst auf millionenschweren Racer-Yachten der
Taschenrechner noch benutzt wird: Da werden Heute noch Daten von
Anzeigeinstrumenten abgelesen und von Hand mit dem Kosinus verrechnet, welch
ein Unsinn, zwischengespeichert, um mit anderem Kurs und Kosinus... verglichen
werden zu können.
Weiteres hierzu bei Bedarf.
Sponsoren können auch gezielt in diese Richtung lenken. Eine Anpassung an x86
ist kein prinzipielles Problem und die handelsübliche Sensoric liefert via NMEA
-Protokoll schon direkt an die RS232,.. so dass es eigentlich nur eine Software
für einen schon vorhandenen Rechner sein muss (wenn er genügend rs232 hat,
sonsten wieder abfragen via Mikrokontroller) oder besser noch, gleich in die
neuen GPS implementiert wird: will man nur den Pfeil für Kursempfehlung
verwenden oder mit den Daten das ganze Schiff selbststeuern, egal,..
Seafly bietet eine ausgezeichnete
Strategiesoftware und Sie fahren weniger Schläge oder verblüffen die anderen,
wenn sie mal ganz cool wie Schlafmütze auf einem Bug viel weiter fahren als die
anderen. Nein, verblüffen tun Sie, wenn Sie sich danach vor die schnelleren
Schiffe setzen oder als Kurshalter deren Linien kreuzen...
Ende,
mehr bei Bedarf. gerald@seafly-proa.de